Mächtige Mastleuchten flankieren die Ackermannbrücke in Augsburg
Die Leuchten entlang der neuen Ackermannbrücke in Augsburg erfüllen außerordentliche statische Voraussetzungen, die sich durch die Mastenlänge und die Neigung ergeben.
Komplexe Bauweise der Masten
In einem 10 Grad-Winkel neigen sich die Lichtmasten schräg von beiden Seiten über den Fußgänger- und Fahrradbereich der Straße. Zur bseonderen Statik wurden jeweils zwei Bauteile in unterschiedlichen Formen miteinander verbunden: Die 12 Meter hohen feuerverzinkten Stahlmasten laufen aus einer viereckigen Form am Boden über in einen dreieckigen Masten. Dadurch erhalten die Leuchten im unteren Bereich eine besondere Stabilität und wirken nach oben hin filigran.
Licht- und Schattenspiel durch Verschneidung von Grundformen
Das Gestaltungskonzept der kompletten Brücke (captaingrafik) basiert auf Winkeln, die ein eindrucksvolles Licht-Schattenspiel erzeugen. So neigt sich das Geländer gleichermaßen wie die Leuchten nach innen und wird von dreieckigen Schwertern gehalten. Durch den Winkel entstehen je nach Tageszeit unterschiedliche Schattierungen. Dieses Licht- und Schattenspiel wird von der Mastleuchte durch die Verschneidung der beiden Grundformen Viereck und Dreieck aufgegriffen und fortgespielt. Raffinierte Kanten am Mast brechen das Licht, sodass der Mast selbst zum Hingucker wird.
Stahlmastenkonstruktion für schwere Zuglasten
Damit zu einem späteren Zeitpunkt Fahrdrähte für einen Trammbahnbetrieb installiert werden können, wurden am oberen Ende der Masten Anschlagpunkte integriert. Die robusten Stahlmasten sind so konstruiert, dass sie einer Zuglast von über 400 kg gut standhalten können und trotzdem stabil stehen. Eine weitere statische Herausforderung an die Leuchtenriesen.
Integrierte LED-Module
Der über zwei Meter große flache Leuchtenkopf ist für Passanten der Brücke ebenfalls ein Eye-Catcher. Breitstrahlend spendet er der Fahrbahn Licht. Um von den vorgesehenen Positionen die Brücke, anhand der 12 Meter hohen Lichtpunkte, normgerecht und gleichmäßig zu beleuchten, waren 20 LED-Module pro Lichtkopf nötig. Die Bestromung wurde reduziert, sodass ein optimales blendfreies Licht erzeugt werden kann. Der positive Nebeneffekt ist, dass die Module durch die niedrigere Bestromung ihre Lebensdauer verlängern und die Komponenten geschont werden.
Leuchtenkopf mit hinterleuchtetem Acrylglas
In den Leuchtenkopf wurde eine Acrylglasplatte integriert. Mit einem LED-Band hinterlegt, akzentuiert dieser Effekt die Leuchte bei Nacht mit blauem Licht. (Konzept captaingrafik) Die Straßenbeleuchtung und das Lichtband können via DALI separat angesteuert werden. „Die Leuchten bringen einerseits eine einwandfreie normgerechte Straßenbeleuchtung und sind zugleich durch dieses außergewöhnliche Element sehr ansprechend gestaltet “, so Simon Hochreiter von Bergmeister Leuchten. Durch das blaue Lichtband dient die Leuchte nicht nur seiner Funktion als Straßenleuchte, sondern wird selbst aus der Distanz als ästhetisches Element wahrgenommen. Die Leuchten der Ackermannbrücke und das gesamte Gestaltungskonzept der Brücke in Augsburg zeigen, wie unkonventionell und ansprechend man Straßenbeleuchtung für Brücken mit Ästhetik vereinen kann.